Klar war ich schon in Frankreich, sowohl mehrere Male in Paris, als auch im Süden Frankreichs. Nun sollte es dieses Jahr in die Bretagne gehen, genauer gesagt nach Sables d'Or les Pins. Schon der Ortsname bereitete mir aufgrund meiner eingeschlafenen Französischkenntnisse einige Schwierigkeiten.
Der Urlaub war gleichzeitig die erste längere Reise mit unserem Hund. Auch deshalb entschieden wir uns für die Bretagne, in der es im Sommer nicht super warm wird und trotzdem schöne Ecken bietet. Diese schöne Ecken, einige Geheimtipps und viele Ausflugstipps stelle ich euch im heutigen Blogartikel vor.
Sables d'Or les Pins
Im Ort Sables d'Or les Pins gibt es direkt am Ende der kleinen Straße mit einigen Restaurants einen riesigen Sandstrand. Der Gréve du Minieu ist einige hundert Meter lang und fällt leicht ab. Der feiner Sandstrand und die seichten Wellen sind daher perfekt für Familien. Aber auch für uns war der Strand perfekt. Leider dürfen Hunde tagsüber offiziell nicht an den Strand, auch nicht angeleint. Abends und am frühen Morgen hat aber keiner etwas gesagt, als wir am Strand spazieren gingen. Auch sonst sind die meisten Strände der Bretagne für Hunde offiziell verboten. Wenn man allerdings keinen Problemhund hat und seine Hinterlassenschaften selbstverständlich beseitigt, muss man auch die Hundefreundlichkeit der anderen Strandgäste setzen. Bei uns waren die Strandbesuche mit Hunde kein Problem.
Am Strand lohnt sich auch ein Blick in den Sand und die Wellen. Hier gibt es viele große Jakobsmuscheln, die täglich dank Ebbe und Flut angespült werden. Auch surfen kann man in der Bretagne super. Ich habe an zwei Tagen einen Surfkurs gebucht und dank der tollen Wellen meine Surfkenntnisse auf jeden Fall verbessern können.
In Sables d'Or les Pins gibt es am äußeren Ende einen kleinen Weg, der hinauf auf einen Berg mit Heidekräutern führt. Oben angelangt kann man die Aussicht genießen. Ein Wahnsinn, wie kräftig die Farben hier oben wirken, einerseits das tiefe Blau des Meeres und andererseits die warmen Farben der Heidekräuter. Ein unscheinbarer Weg, der sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Saint Malo
Egal wo man in der Bretagne Urlaub macht, ein Besuch in der Stadt Saint Malo lohnt sich allemal. Von Sables d'Or les Pins waren es etwa 45 Minuten Autofahrt. Dort angekommen stehen eine Menge Parkplätze zur Verfügung, die insbesondere an Wochenenden im Sommer auch benötigt werden. Betritt man die Innenstadt durch das Stadttor, ist man direkt in einer anderen Welt angekommen. In der Innenstadt Saint Malos laden viele kleine Restaurants zum Verweilen ein. Die Stadtmauer umgibt die Stadt auf der man auch spazieren kann. Am Strand von Saint Malo gibt es einen Pool, der verhindert, dass man an einem warmen Sommertag und Ebbe ohne Schwimmen auskommen muss. Eine geniale Idee!
Ein Muss in Saint Malo ist ein Besuch des Fort National, einer kleinen Burganlage, die auf einer Halbinsel liegt und nur bei Ebbe begehbar ist. Wir hatten Glück und konnten über den Strand zum Fort spazieren. Hunde sind hier erlaubt. Von hier aus hat man noch einmal einen ganz anderen Blick auf die Stadt. Man muss die Zeit genau im Blick haben, um trockenen Fußes wieder zurück zur Stadt zu kommen und nicht von der Flut überrascht zu werden.
Die Insel Grand Bé ist ähnlich wie das Fort auch nur bei Ebbe zu erreichen. Man kann sich kaum vorstellen, dass wenige Stunden später die Insel komplett von Wasser umschlossen ist und man nicht mehr einfach über den Strand dorthin spazieren kann.
Cap Frehel
Unweit von Sables d'Or les Pins befindet sich das Cap Frehel. Hier gibt es einen Parkplatz, der kostenpflichtig ist. Von hier aus sind es nur wenige Schritte bis zum Cap und dem dortigen Aussichtsturm. Von oben hat man eine super Sicht auf die Küste und kann im Sommer die schönen Farben der Natur genießen. An der Küste kann man super entlangspazieren. Der Fernwanderweg GR34 verläuft hier entlang. Dieser Küstenwanderweg ist mehrere Tausend Kilometer lang und führt immer entlang der Küste der Bretagne. Dieser Wanderweg steht seit neuestem auf meiner Bucketlist ;-)
Aber auch mit wenig Zeit kann man schöne Wanderungen auf diesem Küstenweg machen. Wir liefen in Richtung Fort la Latte, wo wir am nächsten Tag einen Ausflug hin machen wollten und gingen anschließend wieder zum Parkplatz am Cap Frehel zurück.
Fort la Latte
Das Fort la Latte ist eine Burganlage, die auf einem Felsvorsprung liegt. Schon alleine durch die einzigartige Lage macht es die Burg zu einem perfekten Ausflugsziel. Das Panorama, welches man von dieser Burganlage hat, ist zudem ebenso wunderschön. Diverse Tafeln erklären den Besuchern wie das Burgleben damals war und wie die diversen Gebäude genutzt wurden. Auf den Turm kommen nur Schwindelfreie. Trotzdem lohnt sich auch die Aussicht von hier. Man überblickt die gesamte Küste und kann unfassbar weit sehen.
Cap d'Erquy
Ebenfalls auf dem Küstenwanderweg GR34 liegt das Cap d'Erquy. Das Cap ist nur zu Fuß erreichbar, einige hundert Meter weiter gibt es einen großen Parkplatz, unweit des Cap d'Erquy gibt es nur einen sehr kleinen Parkplatz. Auch hier kann man wunderschöne Wanderungen unternehmen oder einfach nur auf den Felsen entspannen und die Aussicht genießen. Man sieht die Strände von Erquy und auf der anderen Seite das Cap Frehel. Auch hier ist die Landschaft geprägt von den wunderschönen farbenfrohen Heidekräutern.
Strände
Die Strände, die uns am besten gefallen haben sind:
- Plage de Lourtais
- Plage du Portugais
- Plage Saint Michel
- Plage les Greves d'en Bas
- Plage de la Fosse
Dinan
Dinan liegt etwa eine Stunden von Sables d'Or les Pins entfernt, lohnt sich aber definitiv auch bei schlechterem Wetter. Dinan ist eine alte Stadt mit einer langen Stadtmauer. Die mittelalterliche Stadt bietet viele kleine Restaurants und schöne Läden. Oben in der Stadt befindet sich ein Schloss, während man auf der steilen Fußgängerzone hinunter zum Fluss Rance kommt. Hier gibt es einen kleinen Yachthafen, der ebenfalls zum Verweilen einlädt. Auf dem Fluss kann man Kanufahren.
Insel Saint Michel
Unweit von Sables d'Or les Pins entfernt liegt die Insel Saint Michel, die ebenfalls nur bei Ebbe erreichbar ist. Wir hatten an einem Abend Lust die kleine unscheinbare Insel zu erkunden und da Ebbe war, konnten wir die Insel trockenen Fußes erreichen. Auf der Insel gibt es außer eine kleinen Kapelle nicht viel. An einer Wand der Kapelle wurden Jakobsmuscheln an Leinen befestigt, auf denen sich einige Urlauber verewigten. Der Weg zur Insel ist sehr steinig, aber nicht schwer. Am Ende muss etwas geklettert werden, aber auch das ist kein größeres Problem. Zwischen den größeren Steinen befinden sich überall Muscheln, die sich nach der Flut angesammelt hatten. Ein Paradies für Muschelsammler! Für einen Abendspaziergang lohnt sich der Weg auf die Insel bei Ebbe allemal.
Rennes
Ein Stadtbesuch gehört für mich zu einem gelungenen Urlaub einfach dazu. Die Stadt Rennes hat mich mit den vielen alten Häusern, schönen Kirchen und weitläufigen Parks überrascht. Nie zuvor war ich in dem Teil Frankreichs unterwegs und dementsprechend auch noch nie in Rennes. Bummeln lohnt sich hier ebenso wie ein Spaziergang durch die Fachwerkhäuserallee. In dem Park Thabor kann man wunderbar entspannen und die vielen Blumen bestaunen. Sogar eine kleine Hundewiese gibt es hier, auf der unsere Hündin direkt neue französische Freunde fand. Man kann sich nicht vorstellen, dass man gerade in einer Großstadt ist, so ruhig ist es im Park. Eine kleine Ruheoase mitten in der Stadt!
Mont Saint Michel
Weltkulturerbe und Touristenmagnet - Mont Saint Michel. Klar, dass wir die etwa 1,5 stündige Autofahrt auf uns nahmen! Der Mont Saint Michel ist eine felsige Insel mit einer kleinen, 30 Einwohner starken Gemeinde, die etwa einen Kilometer vom Festland entfernt mitten im Wattenmeer der Normandie liegt. Bei Ebbe ist die Insel erreichbar, bei Flut verwandelt sie sich in eine unwirklich erscheinende Insel. Mittlerweile gibt es auch aufgrund der zahlreichen Besucher eine Brücke, um einen dauerhaften Zugang zur Insel zu sichern. Ein großer Parkplatz befindet sich etwa drei Kilometer entfernt von Mond Saint Michel. Von hier aus kann man entweder gemütlich zur Insel spazieren oder man nutzt den Shuttleservice, der regelmäßig verkehrt. Da in den Shuttlebussen keine Hunde zugelassen sind, gingen wir die halbe Stunde zur Insel hin und hatten damit alles richtig gemacht. Schon auf dem Weg kann man wunderschöne Fotos von Mont Saint Michel schießen.
Bei Ebbe kann man um die Insel herumgehen und so auf eine ganz andere Art und Weise erleben. Auf der zum Festland abgewandten Seite gibt es eine kleine Kapelle. Auf der Insel selber sind Hunde auch in den kleinen Gassen erlaubt, Autos fahren hier nicht. Über verwinkelte Gassen und immer steiler werdende Wege und Treppen geht es hinauf zur Kathedrale von Mont Saint Michel. Hier sind Hunde nicht erlaubt, so mussten wir uns mit der Besichtigung abwechseln. Zunächst hatte ich etwas Bedenken, dass sich die 11€ Eintritt lohnen würden, doch wir wurden nicht enttäuscht. Vom höchsten Punkt der Insel hat man einen super Ausblick und auch die Abtei hat einiges zu bieten. Informationstafeln bieten Spannendes zur Geschichte der Insel, sogar teilweise auf deutsch. Immer wieder gelangt man in einen anderen Raum und entdeckt so Stück für Stück die ganze Kathedrale. Aufgrund der Corona-Situation buchten wir unser Ticket im Voraus und da nur eine bestimmte Anzahl an Besuchern in die Kathedrale gelassen wurden, war es glücklicherweise nicht zu voll.
Nach dem Besuch der Kathedrale spazierten wir noch etwas durch die kleinen Gassen, ehe es schließlich wieder zurück in die Bretagne ging.
Paris
Auf dem Rückweg von der Bretagne nach Deutschland machten wir einen Abstecher nach Paris. Eine Nacht blieben wir in der Stadt der Liebe und besuchten die bekannten Sehenswürdigkeiten Eiffelturm, Arc de Triomphe, Champs Elysses, Montmartre und Notre Dame. Obwohl ich schon mehrere Male in Paris war, überrascht mich die Stadt immer wieder auf's Neue. Sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich Paris einen Besuch abstattete.
Mit Hund ist es in Paris auch kein größeres Problem. Unser Hotel lag etwas außerhalb und so fuhren wir mit der U-Bahn in die Stadt hinein. Und was soll ich sagen, unser Hund ist ein echter U-Bahn-Surfer. Souverän fuhren wir mehrere Male mit U-Bahn oder Zug und hatten keinerlei Probleme. Einzig ein eigenes Ticket ist nötig um einen Hund mitzunehmen. In der U-Bahn gibt es wie auch in anderen größeren Metropolen ein Drehkreuz als Zugangsbeschränkung, das nur für Ticketinhaber passierbar ist. Hier hatte unsere Hündin etwas Angst, aber auch das meisterte sie schließlich mit Bravour. Die Pariser erwiesen sich als sehr hundefreundlich, überall wurden wir nett angelächelt und unsere Hündin oft gestreichelt.
Am folgenden Tag fuhren wir dann zurück nach Hause und blicken seitdem auf tolle zwei Wochen Frankreich zurück, in denen wir allerhand erlebten und den ersten Urlaub mit Hund in vollen Zügen genießen konnten.
Für weitere Tipps oder Details schreibt mir gerne :)